02. August 2021
Die Entstehung, Post 1/8
Im Beitrag 1 von 8 beschreibt Hanspeter die Entstehung seiner Unternehmung Neustahl und erzählt seinen Werdegang vom Sozialarbeiter zum Hersteller und Händler von Design- Möbeln und Leuchten.
Beitrag 1 von 8: Das Flair, Ideen zu Verwirklichen
Eine Projektarbeit während der Ausbildung zum diplomierten Sozialarbeiter stellte Hanspeter Meyers Talent unter Beweis, Konzepte in die Tat umzusetzen. Mit seiner Arbeit Ende der Neunzigerjahre zeigte er auf, dass im Kanton Luzern ein Programm für einen ergänzenden Arbeitsmarkt fehlte. Der Kanton Luzern schuf daraufhin eine Stelle, Hanspeter Meyer bewarb sich frisch diplomiert und erhielt als Einstieg ins Berufsleben die Möglichkeit, eine Stellenvermittlung für ausgesteuerte Arbeitslose aufzubauen. Bereits nach einem Jahr vermittelten Hanspeter und seine Vorgesetzte Stellensuchende erfolgreich an Unternehmen in der ganzen Zentralschweiz.
Der Wunsch, sich beruflich selbständig zu machen, wuchs immer mehr und nach dreieinhalb Jahren war die Zeit dafür reif. Der Wechsel vom Sozialarbeiter zum Hersteller von Designmöbeln sei ein unspektakulärer Entscheid gewesen, meint Hanspeter. Hanspeter und sein Jugendfreund, die gemeinsam in einer WG wohnten, kauften im Baumarkt die erste Schweissanlage und begannen mit der Metallbearbeitung. Durch diese Freizeitbeschäftigung wuchs das Interesse bei Hanspeter am Handwerklichen. So machte er Ende 2000 sein Hobby zum Beruf und brachte seine erste Kollektion auf den Markt. Der Traum vom eigenen Unternehmen begann – und dies mitten im Neustadtquartier, worauf der Firmenname Bezug nimmt. Die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel begann mit einigen wenigen Firmen und wuchs über die Jahre auf dreissig Händler in der ganzen Schweiz an. Was als Nebenerwerb begann, wurde zur Passion und der Kanti-Schüler, der nicht gerne bastelte, stellt seit mehr als zwanzig Jahren erfolgreich Designmöbel her.
Durch Beharrlichkeit und Wille sammelte Hanspeter Erfahrung in der Bearbeitung von Edelstahl. Durch Ausprobieren und Dranbleiben verfeinerte er Arbeitsabläufe und Handgriffe. Wenn es zu Beginn klemmte und wirklich nicht funktionieren wollte, half der Vater seiner ersten Freundin aus. Der Schlossermeister unterstützte mit seinem Wissen und bemerkte, dass Hanspeters Herangehensweise Probleme oft effizienter löste als Arbeitsabläufe, die Fachpersonen lehren. Kreativität und Vorstellungsvermögen brachten eine neue Perspektive. Sorgfalt und Genauigkeit machen Neustahl-Möbel zu dem, was sie sind. Hanspeter verarbeitet seine Produkte mit viel Aufwand und Perfektionismus. Das ist die Philosophie. Computermodelle und Modellskizzen von Möbeln sind es nicht. Die Inspiration für neue Möbelstücke kommt spontan – zum Beispiel von Sitzbänken in Museen. Dann probiert Hanspeter aus. Die passende Dicke der Tischplatte findet er durch zahlreiche Musterplatten. Ein prüfender Blick: Stimmt die Maserung der Platte mit der Schliffrichtung des Stahls überein? Die Bilder befinden sich im Kopf, nun müssen sie noch in die Tat umgesetzt werden. Erneut stellen wir fest: Es ist die Gabe, sich ein Konzept vorstellen zu können und das Flair zur Verwirklichung von Ideen, welche dem Erfolg zugrunde liegen.